Die künstlerische Praxis von Andrea van Reimersdahl ist sowohl materiell als auch biografisch tief im Medium Textil verwurzelt. Bereits in ihrer Kindheit arbeitete sie gemeinsam mit ihrer Großmutter, einer Schneiderin, an Stickereien, Näharbeiten und Seidenmalerei. Heute nutzt sie vorwiegend Siebdruck auf Stoff und entwickelt daraus eine abstrakte, organische Formsprache.
Für van Reimersdahl ist das Textil weit mehr als ein Bildträger. Es ist ein sinnliches, historisch aufgeladenes Material, das persönliche, familiäre und kollektive Erinnerungen in sich trägt. Ausgangspunkt vieler Arbeiten sind Zeichnungen ihrer eigenen Schattensilhouette, aus denen sie Formen entwickelt, die sie vergrößert, spiegelt und als Vorlagen für Malerei und Siebdruck nutzt. So entsteht eine Bildsprache aus organischen Formen und fließenden Farbverläufen, die Bewegung, Wandel und Körperlichkeit thematisiert.
Nach ihrem Abschluss als Meisterschülerin von Prof. Katharina Grosse konzentriert sich Andrea van Reimersdahl auf bedruckte Stoffe und Leinwände, was für sie eine Form der Malerei darstellt.